Montag, 30. Juli 2012


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Donnerstag, 26. Juli 2012

Vier Ueberquerungen des Atlantik - die Bilanz


Das also war die vierte Atlantiküberquerung: Wir sind am 15. Mai in Jacksonville (Florida) gestartet. Auf den ersten paar Meilen begegneten wir einem sogenannten Gunner, einem Gummiboot der US-Coast Guard, an dessen Bug ein Maschinengewehr montiert war, dahinter ein Schütze. Der Grund: Ein U-Boot war aus der Tiefe aufgetaucht und bot seine geheimen Formen und Materialien offen den Spionen der Welt dar. Entsprechend wurden wir verscheucht von diesem Gunner-Mann, der uns weg vom U-Boot drängte.

Viel mehr Dramatik konnten wir ab dann nicht mehr bieten: Wir segelten Richtung Bermuda; nach einem Zwischenstopp dort ging es weiter nach Flores auf den Azoren. Und nun von Horta aus nach Lissabon: 3695 Meilen zeigt das Logbuch an. Es war, abgesehen von einer Reparatur auf Bermuda und einem Sturm auf dem Weg auf die Insel, die beste und (in Tagen auf See gerechnet) auch unsere schnellste Atlantiküberquerung..

Die erste machten wir 1999 von Montauk (New York) via Horta nach Plymouth an Bord der deutschen Jacht "La Villa", einer Bavaria 42; die zweite dann bereits mit Miranda II im Jahr 2006 von Norfolk (Virginia) via Horta nach Le Croisic (Frankreich). Die dritte ging 2010 in der Gegenrichtung: Lanzarote- Kapverden-Barbados. Und nun also der vierte Trip, wiederum von West nach Ost.

Was ist das besondere an den Ueberquerungen - im Vergleich zur Küstensegelei? Die Antwort ist einfach: Man ist für gut drei Wochen kompromisslos unabkömmlich, lebt in der kleinen Welt des eigenen Segelbootes und stellt fest, dass dies einer der wenigen Orte in der Welt ist, wo man wirklich auf sich allein angewiesen ist. Klar gibt es heute Email, doch die kommen immer irgendwie von weit weg und scheinen einem manchmal ein bisserl irreal.

Die meisten Kollegen, Freunde, Angehörigen wollten vor und nach unseren Atlantiküberquerungen  immer  wissen, wie man im ärgsten Falle gerettet werden könnte.Das ist eine Frage, die uns - gottseidank - unterwegs nie beschäftigt hat.

Im Gegenteil: Eine Atlantiküberquerung ist eine grosse Auszeit für Körper und Seele. Der Lebensrhythmus verlangsamt sich wie nie sonst im Alltag: keine Termine,  keine Pendenzen, keine Laufereien. Einfach nichts, was einen aus der Ruhe bringen könnte. Manchmal sass ich an irgendwelchen Nachmittagen unendlich lange im Cockpit und habe aufs Wasser geschaut oder nachts ins Himmelszelt. Es gibt da draussen schlicht nichts, was die eigenen Gedankenwege hätte stören können, auch nichts, was man unbedingt hätte denken oder überlegen müssen. Man spürt am eigenen Körper, dass man langsamer tickt und der Körper auf dem Wasser auf easy geschaltet hat.

Dann mussten wir immer die Frage  beantworten bezüglich Beziehungskrise auf so engem Raum. Hier waren wir jedoch gut dran: Die sog. Mom-and-Pop-Operations gelten als die erfolgreichsten, will heissen: Alte Pärchen wie wir geraten mitten auf dem Atlantik kaum aneinander, nur weil im Gegensatz zur häuslichen Wohnung plötzlich Wasser um sie herum schwappt. Ich hatte nie auf den gut 10 000 Meilen der vier Reisen das Gefühl von Enge. Eng ist es mir eher im wirklichen Leben vorgekommen - an Land in Sitzungszimmern,  geschäftigem Leerlauf und sinnloser Hektik.

Auf dem Atlantik lebt man  aus dem Moment heraus: Freut sich an den fröhlichen Delphinen, den weit reisenden Schildkröten - und natürlich am guten Wind. Wind ist das alles dominierende Thema an Bord einer Jacht.

Auf der 99er Ueberquerung hatten wir nur gerade ein Barometer für die Wetterprognose  und gelegentliche Voraussagen auf Kurzwelle. 2006 gab es dann Wetterkarten in Fax-Qualität, heruntergeladen via Kurzwellenradio. 2010 und jetzt hatten wir Grib, das ist der Standard der Wettermodelle, sehr zuverlässig, einfach herunterzuladen - und akkurat.Niemand, der nicht mit einem Boot eine lange Reise gemacht hat, kann sich vorstellen, dass man sich auf See so intensiv mit Wetter und Wetterentwicklungen beschäftigen würde. 


Doch am Ende hängt der Erfolg einer langen Seereise - abgesehen von der Seetüchtigkeit des  Bootes und der Kompetenz der Crew -  allein davon ab, ob man für den erhofften Kurs den richtigen Wind bekommt. Die letzten drei Tage jetzt  auf dem Weg von Horta nach Cascais bei Lissabon waren da ideal: Wie segelten in östlicher Richtung mit gutem und beständigem Wind aus Norden. Es war der beste Abschluss von vier Atlantiküberquerungen, den man sich denken konnte. Und bei der Ankunft gab es keinen kriegerischen Gunner. Europa halt. Und Portugal ist - entgegen allen Schlagzeilen der Wirtschaftsmedien - vielleicht das beste, was Europa derzeit zu bieten hat.

Mittwoch, 25. Juli 2012

92 Meilen vor Lissabon

An Bord Miranda II: Martin, Thomas, Agnes, playing happy crew.

Position: 38 43'10.47 N, 011 46'15.51 W
Course: + 107.24, Speed: + 5.35
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4:3

Nun sieht unsere Bilanz nicht mehr so schlecht aus mit 4 gesegelten und drei unter Motor verbrachten Nächtebn: Wir haben eine weitere Nacht mit gloriosem Wind hinter uns, surften bei rekordverdächtigen 7.1 Knoten Richtung Lissabon. Und auch der Vormittag kann sich sehen lassen mit knapp 5 Knoten. Hoffentlich hält der Wind für die letzten 100 Meilen bis nach Cascais bei Lissabon, wo wir hoffen, am Donnerstag anzukommen. Kleiner Wermutstropfen: Der frisch reparierte Generator hat eine neue (alte?) Macke und wollte partout nicht laden. Batteriepower haben wir an sich genug - oder laden dann mit der Maschine. Doch der Laptop ist ein bisschen schwach, ausgerechnet für die Ansteuerung vor Cascais morgen, wenn wir die neue Navigationssoftware benutzen wollen. Da werden wir dann wohl das moderne Teufelszeug erst in Betrieb nehmen, wenn wir unter Motor sind und den 12-Volt-Adapter an den Laptop anschliessen können. Für den Moment heisst es nun, Strom sparen und deshalb fasse ic
h mich kurz: Mached's guet und bis bald.

Position: 38 43'18.11 N, 011 48'18.05 W
Course: + 101.74, Speed: + 4.47
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Dienstag, 24. Juli 2012

3:3

Endlich der Ausgleich. In einer vom Wind gut begonnenen zweiten Halbzeit konnten wir endlich die dritte Nacht segeln und das entscheidende dritte gesegelte Tor erzielen. Nun ist Gleichstand: drei Nächtre mit Motor und drei gesegelte. Es wird also spannend auf den Schluss hin. Nicht nur nachts, auch tagsüber hatten wir guten Wind und heute morgen machen wir unter gerefftem Gross und Genoa weiterhin fünf Knoten Fahrt.

Aus dem Bordalltag können wir erzählen, dass es nach einem feinen Spaghetti-Kürbis auf indonesische Art mit Reis - ein gefeierter kulinarischer Erfolg - heute nun Spiralnudeln gab. Die Köchin hatte ihren wöchentlichen halben Tag frei und so schüttete ich Tomatensauce aus einem 250gr-Glas über die Teigwaren, dann etwas Parmesan drauf und fertig. Zum meinen Gunsten daruf ich sagen, dass die See zum Zeitpunkt des Abendessens ziemlich aufgewühlt war, an Tischtuch und Stoffservietten war nicht zu denken.

Auch im Cabinet médical sind die US-Vorräte nun ausgegangen. Eine Flasche aus dem US-Bundesstaat Kentucky konnte durch ein Malz-Spitzenprodukt ersetzt werden, das im schottischen Hochland hergestellt wird. Der Fingerbreit zur Happy hour wurde entsprechend gefeiert, wenngleich es auch Stimmen gab, die die "Verwässerung" mit Dreifingerbreit Soda kritisch würdigten.

So gehen die Tage an Bord von Miranda dahin; am Abend mussten wir leider den am Vortag begonnenen Astronomiekurs für Fortgeschrittene streichen wegen Bewölkung. Eine eilends organisierte Saalveranstaltung lockte keine Teilnehmer an; das mag am Thema gelegen haben: "Die Hermeneutik der Antike am Beispiel des Sternbildes Pegasus". Wen interessiert dasschon! Heute hingegen können wir längst nicht alle Anmeldungen berücksichtigen. Thema der abendlichen Weiterbildung ist: "Astrologie leicht gemacht - hol Dir Deine Zukunft von den Sternen".

Montag, 23. Juli 2012

2:3

Seit gestern abend sind wir wieder eine Segeljacht: Wir haben den ersehnten nördlichen Wind bekommen, der als Windband der portugiesischen Küste entlang weht und fast 400 Meilen weit in den Atlantik hinaus reicht bzw reichen sollte.

In der Nacht glitt unser Boot mit knapp 4 Knoten durch ein fast glattes Meer. Wir sind immer stolz, dass unsere Ovni auch bei leichten Winden gut läuft. Im Match Segler gegen Motörler holen damit die Segler eine Nacht auf und es wird nun auf den Schluss hin spannend. Der Wind ist nämlich auch heute Montag vormittag eher schwach und so ist nicht garantiert, dass wir die restlichen drei Nächte alle segeln können.

Am besten am zweiten Tor der Segler ist, dass wir nun alle die minutiös geführten Dieselreserverechnungen fortwerfen können und wir auf jeden Fall genug Most haben, wenn wir das nächste Mal Sir John bitten müssen, die Propellerwelle zu drehen. Ebenfalls positiv: Wir konnten nachts endlich unseren beliebten Kurs "Sternbilder gucken - leicht gemacht" durchführen und Martin in die Kunst der Astronomie einweihen.

Sonntag, 22. Juli 2012

1:3

Das Azorenhoch ist weit stärker geworden in den letzten drei Tagen, als auf den ursprünglichen Wetterkarten vorausgesagt. Ursprünglich hätten wir heute Sonntag oder spätestens morgen Montag in ein Windband geraten sollen, das entlang der Küste von Portugal von Nord nach Süd wehnt. Nun ist dieses Band so schmal und schwach in den nächsten Tagen, dass wir uns fragen, ob wir überhaupt je Wind haben werden auf diesem Trip.


Die aktuelle Lage heute Sonntag ist nämlich, dass wir weiterhin keinen Wind haben und die dritte Nacht motoren mussten. Wir wollten es am Tag einmal wissen und hissten den Spinaker. Doch unser schönes grünes Ballonsegel hing herunter wie ein Stück Stoff im Stoffladen.


Wir betrachten Miranda deshalb ab sofort als Motorjacht und haben Herrn Perkins wegen tadellosen Funktionierens bereits in den Adelsstand erhoben. Sir John kriegt alle paar Stunden ein paar Schlucke Oel und jede zehnte Stunde 20 Liter Diesel. Was auf Horta nur eine theoretische Frage war, nämlich ob im ärgsten Fall der Diesel zum durchmotoren reichen würde, ist nun zu einer realen Aussicht geworden. Die minutiös geführte Tagesdieselbilanz zeigt, dass wir in der Tat durchmotoren könnten und am Ende noch 30 Liter eiserne Reserve hätten.


Immerhin eine gute Nachricht für Martins Arbeitgeber. Wir können den Arbeitnehmer pünktlich am Ferienende abliefern. Ausser Sir John hat eine Krise. Dann wären wir wieder Segelboot - und die Reise würde länger dauern.


Position: 39 11'31.71 N, 018 55'30.74 W
Course: + 83.75, Speed: + 5.63
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Samstag, 21. Juli 2012

1:2

Von den drei Nächten unterwegs mussten wir zwei motoren, nur eine konnten wir segeln und die Schlafenden hatten ihre Ruhe. Wir sind nun also sozusagen 1:2 im Rückstand. Soviel motoren am Stück hatten wir noch nie absolviert. Und wir sind froh, dass der vierte Mann an Bord, Perkins, uns so munter voran treibt. Dazwischen gibt es immer wieder leichte Winde und wir segeln für ein paar Stunden, machen ein bisschen Conny-Land, das heisst schauen den Delphinen zu. Oder es kommt ein Frachter in Sicht. Martin, unser dritter Mann, hat sich bestens eingelebt; dass er Wache schiebt, ist ein grosser Gewinn, weil es die Ruhezeiten des Eignerpärchen markant verlängert. Agnes kocht wie immer vorzüglich: gestern gab es einen Kartoffelgratin mit frischem Salat. Vor dem Essen abends ist wie immer Happy hour und ich kriege Einenfingerbreit aus dem Cabinet médical; für Martin gibt's ein Bier - gekühlt, weil wir motoren und der Kühlschrank läuft. Ein weiterer Vorteil, den uns unser hochgeschätzter Perkins bietet.

Position: 39 20'11.76 N, 021 27'44.74 W
Course: + 89.3, Speed: + 5.26
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Donnerstag, 19. Juli 2012

Gut gestartet

Auf unserer Reise von Horta nach Lissabon sind wir zuerst quer durch die Inselwelt der Azoren gesegelt und haben dann in der Nacht Terceira hinter uns gelassen. Zum Znacht gab es ein feines Schweinsfilet im Teig mit Salat, das Festessen war sozusagen die Entschädigung für das viele Motoren. Wir hatten am ersten Tag gar keinen Wind, probieren es jetzt mit Segeln, doch der neu auf diesem Blog ausgedruckte Speed (in Knoten) zeigt, dasss wuir wohl schon bald wieder die Maschine anwerfen.

Position: 38 53'24.82 N, 026 04'31.00 W
Course: + 59.15, Speed: + 2.33

Donnerstag, 12. Juli 2012

Bild mit Bastelanleitung

Das Werk ist vollbracht. Und wie das meiste, was man anpackt im Leben, hätte es besser heraus kommen können. Das Schaukelpferd versinnbildlicht die Schiffsbewegungen, der blaue Hintergrund das Meer und die weissen Segel den Wind.

Am schwierigsten war, die Schrift anzubringen. Es galt, für 2006 unseren Gabier, den verehrten und hochgeschätzten Cousin Jean-Pierre, gebührend zu würdigen, der 2012 nicht mehr dabei war. Der diplomatische Balanceakt, finde ich, kann sich sehen lassen.


Hier noch die Bastelanleitung:

Man besorge sich von einer Crew, die ihr Werk gerade fertiggestellt hat, die restlichen Farbtöpfe.
- beauftrage dann einen international renommierten Grafiker mit der Ausarbeitung eines Grobkonzepts,
- kaufe in der Papeterie einen dünnen Karton,
- google "Schaukelpferd" und "Schablone" im Internet,
- stelle die Schablone  her, 
- suche eine passende Stelle an der Hafenmauer aus, die ein wirklich  total verblichenes Bild enthält, alles andere ist unfair.
- male die Hintergrundfarbe auf und lasse sie mind. 24 Stunden trocknen.
- spraye das Schaukelpferd mittels Schablone auf die Mauer.
- pinsle die Buchstaben mit Kleinstpinsel aus der Kosmetikabteilung,
 - fotografiere das Bild.
Und entferne die Farbflecken von Fingern und Fotoapparat.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Senegal, Halifax, Seattle - alle kommen nach Horta


Zu "Peter" kommen alle und viele lassen ihre Flaggen hier.
Das Beste an Horta sind die Abenteuer, die bestandenen, die hier zusammen kommen: Neben uns hat ein Paar eine blau germalte Stahljacht festgemacht; die beiden jungen Leute, er Brite , sie Südafrikanerin, haben das Boot direkt von Senegal nach Horta gesegelt. Dann haben wir eine polnische Crew kennen gelernt, fünf Männer, die, allen Tiefdruckgebieten zum Trotz, non-stop von Halifax hierher gekommen sind und dann aber  rasch nach Hause, via England und die Ostsee, abgereist sind. Ebenfalls an unserem Steg ist ein amerikanisches Paar aus Seattle (Washington), am Pazifik also. Sie sind im Pazifik kreuz und quer gesegelt, bevor sie sich für den Atlantik entschlossen haben und via Panama-Kanal nach Horta gereist sind. Dann gibt es natürlich zahlreiche 08/15-Crews wie wir, die von Bermuda oder aus der Karibik gekommen sind. Vorteil hier: Man kennt sich bereits, denn es ist unmöglich, sich auf dem Milk run nicht über den Weg zu laufen. So ist Horta auch der Ort, wo man Wiedersehen feiert - bei "Peter" im legendären "Sports Cafe" oder sonstwo in einer der vielen kleinen Beizen.
Und dann interessiert natürlich das Material. Was als Boot oder installiert auf einem Boot bis hierher gelangt ist, muss sich bewährt haben. Die Bilanz: Alle haben heutzutage Rollgenoas, immer mehr Boote haben zwei davon und zwei Spi-Bäume, um beide Genoas auszubaumen auf den Vorwindkursen. Wenig zu sehen sind hingegen (noch) In-Mast-Furler, also jene Vorrichtungen im Mast, mit denen man das ganze Grosssegel in den Mast hinein einrollt. Fast schon Standard sind Sonnenkollektoren und Propeller, die Strom erzeugen. Trotz elektrischen Autopiloten sehr zahlreich sind die Windsteuerungen, unserer, der "Windpilot", ist am häufigsten anzutreffen. Wenig zu sehen sind hingegen die Kuchenbuden, die Küstenkapitäne rundum schützen, sodass sie die Welt durch Cellophan (oder so ähnlich) erleben. Ebenfalls noch kaum zu sehen sind elektrische Wintschen, die überall in den Segelheftli angepriesen werden.  Die elektronische Navigation ist hingegen zur Norm geworden, da gehören wir nun zu den Letzten im Umzug, die es noch mit Papierkarten auf die Azoren geschafft haben.
Die Crews verewigen sich an der Hafenmole.
Die Boote, die wir hier sehen, sind alle, gross, sehr gross – mit 35 Fuss gehören wir zu den kleinsten. Altersmässig hingegen können wir gut mithalten; die meisten  Paare, die hier eintreffen, sind wie wir im Pensionsalter, dann gibt es die 50jährigen, die eine Auszeit genommen haben, vor allem Franzosen und Skandinavier, die Länder mit den grosszügigen Regelungen für Sabbaticals. Junge Leute zwischen 20 und 40 hingegen sind selten.  Die Doyens im Hafen sind zwei Deutsche,  Inge und Wolfgang, beide 77 Jahre alt, die auf einem 10m-Schiff um die Welt gesegelt sind und noch nicht daran denken,  nach Deutschland heimzukehren.
 Mein Traumschiff ist auch hier, die grosse Pogo – und erst noch mit Karbon-Mast, ein Franzose natürlich.  Auch Havarien sind zu besichtigen, gleich gegenüber an unserem  Steg ist eine Jacht festgemacht, die noch zwei Drittel des Mastes hast – der Eigentümer ist abgereist.
Wir selbst sind dabei, uns zu verewigen, planen und arbeiten an unserem Bild an der Hafenmauer, ein Kunstwerk erster Klasse, das punkto Einsatz die beiden Male kompensieren soll, wo wir von Horta abgereist sind, ohne ein Gemälde zu hinterlassen. Das war 1999 mit „La Villa“ und 2006 auf der ersten Atlantiküberquerung mit „Miranda II“. Beide Male mussten wir zurück, weil lange Ferien zu Ende gingen. Nun haben wir Ewigferien und werden von hier nicht nach Hause eilen, sondern Richtung Portugal segeln.

Freitag, 6. Juli 2012

Pico - die Vulkaninsel

Madalena, Hauptort der Vulkaninsel Pico
Die Trauben reifen mitten im Lavagestein.


Trau schau Tau.

Der beste Käse der Welt muss 21 Tage reifen.

Walfangboot - als Museumsstück.

Portrait eines Walfängers.
Denkmal für die mutigen Walfänger.

Kratersee am Mount Pico.


Dienstag, 3. Juli 2012

Miranda-Blog jetzt mit Werbung

Was gibt es besseres, als Geld im Schlaf zu verdienen. Dieser Traum wird nun endlich wahr, nachdem ich mich vorgestern bei Google AdSense angemeldet hatte. Schon einen Tag später erhielt ich die Mitteilung, dass mein Wunsch, Werbung auf der Miranda-Blogseite zu schalten,  genehmigt worden sei. Ich habe keine Ahnung von wem diese "Genehmigung" ausgesprochen wurde, aber ich habe es schriftlich und schwarz auf weiss, wie man früher sagte, als Werbung noch das Privileg von Zeitungsverlagen war.

Zu meiner grossen Überraschung wurde schon wenige Stunden nach der Genehmigung die erste Werbung geschaltet. Neben meinen Blog-Photos aus Horta war plötzlich ein Nissan-Auto zu sehen und etwas weiter unten wurde eine "Office Box PT Negocios" angeboten. Um was es sich bei letzterer  handelt, weiss ich nicht, darf es auch nicht in Erfahrung bringen, weil selbst produzierte Klick-Raten nicht gestattet sind. Etwas schmerzlich ist, dass ich (wegen meinem derzeitigen Standort?) nur portugiesische Werbung gekommen habe. Mein Traum wäre es,  an die wöchentlichen Frische-Angebote von Coop und Migros heranzukommen.

Die grosse Frage ist nun, ob ich mein neues  Business den gleichen Gesetzen unterwerfen soll wie die Newswebseiten ihr Nachrichtengeschäft. Soll ich auch über Francine Jordi berichten, um die Klickraten in die Höhe zu jagen? Promis verkaufen sich nämlich hervorragend, wie ich aus eigener Erfahrung weiss: Ein kleiner Blog-Beitrag über Jana Caniga vor mehr als einem Jahr hat mir unwahrscheinliche Klickmengen gebracht, während staubtrockene Beiträge über Sturmtaktiken und dergleichen Seglerfutter jeweils ziemlich unbeachtet bleiben. Solche Leserdaten serviert mir Google Analytics, wobei das Vergnügen allerdings oft ein gemischtes ist: Hohe Absprungraten können einem schon mal das Wochenende verderben.

Bin nun gespannt, wann die Werbeeinnahmen hereinkommen - und ob der Betrag reicht, um den angepriesenen  Nissan zu kaufen. Oder ob erstmal kleine Brötchen gebacken werden und ich mit  der "Office Box PT Negocios" zufrieden sein muss.