Ein Segelboot, ein Ozean und endlich
viel Zeit. Ein Paar verwirklicht seinen Traum vom Frühruhestand unterwegs auf
den Weltmeeren. Doch die Realität stellt sich als ziemlich anders heraus als
gedacht. Von Thomas Rüst
Unser neues
Leben begann an einem sonnigen Juli-Samstag in Zürich mit einem vollbeladenen Kombi:
Schlafsäcke, Bohrmaschine, ein Sextant, unseren tragbaren Generator, T-Shirts,
die Bernina-Nähmaschine und natürlich
Regenjacken und Stiefel – alles war eingeladen. Doch noch immer gab es Sachen
auf dem Trottoir, die mit mussten von Zürich zu unserem Boot in der Bretagne.
Letzter
freier Stauraum war der Fussboden beim Beifahrersitz. Dies bedeutete, dass
Agnes die erste Fahrt in die neue Freiheit mit angezogenen Knien antrat. Da wir
uns abwechseln beim Lenken, war schon zwei Stunden später ich derjenige, der
gleich unbequem, aber erwartungsvoll den Angaben des Navi folgte, das uns auf
der Autobahn durchs Burgund Richtung Nantes lotste.
In Port Lavigne an der Loire angekommen,
räumten wir das Auto leer, das unser Sohn irgendwann in die Schweiz zurück fahren
würde. Wir füllten 400 Liter Trinkwasser in die Tanks unseres Schiffs. Und wir
händigten Monsieur Hérissé einen Check der französischen Postbank über 5333.80
Euro aus für Schweissarbeiten, einen Epoxy-Anstrich am Alu-Rumpf und andere
Dinge, die man nicht sieht und die dennoch viel Geld kosten.
Am nächsten
Morgen setzte uns Hérissé samt unserem Boot mit seinem Kran vom
Trockenplatz in den Fluss hinein. Wir
waren um 4.30 Uhr aufgestanden, er kam kurz vor 6 Uhr, damit wir bei
einsetzender Strömung ab 7 Uhr Richtung Mündung nach St-Nazaire starten
konnten.
Sechs
Stunden später spülte uns die Loire in
den Atlantik, wir setzten die Segel und nahmen Kurs auf Gijon an der Nordküste
Spaniens. Der Wind aus Nordwest war gut und als der Autopilot richtig
eingestellt war, sagten wir: „So haben wir uns das Rentnerleben vorgestellt.“
Wir hatten uns seit langen Jahren gewünscht,
irgendwann zu zweit neu zu beginnen. Der Plan zögerte sich jedoch hinaus, weil die Kinder nicht so
schnell auf eigenen Beinen standen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Und
auch deshalb, weil es, je älter wir wurden, desto schwieriger erschien,
Auszeiten von zwei oder mehr Jahren zu nehmen – und erst recht, den Job einfach so vollends aufzugeben. Deshalb blieb
uns am Ende nichts anderes übrig, als zu warten mit dem neuen Leben bis zur
Frühpensionierung.
Wir kauften
uns aber schon während der Wartezeit unser
Traumschiff, eine alte Alujacht vom Typ Ovni 35. Der frühere Besitzer, ein
Schweizer Astronom, war in ein Alter gekommen,
da er nicht mehr segeln wollte und er machte uns einen guten Preis. Den
Namen „Miranda“, einer der fünf grossen Monde des Uranus, behielten wir bei,
nicht aus Aberglaube, sondern weil er uns gefiel.
Die Ferien
nach dem Erwerb unseres Schiffes gingen von nun an drauf mit Bootsarbeit, jeweils
2 bis 3 Wochen pro Jahr, dann 2 bis 3 Wochen segeln, womit das Ferienbudget auch
schon restlos aufgebraucht war. Diese Art Aktivurlaub erlebten wir als
stressig, weil die Zeit immer knapp war, wenn man rechtzeitig wieder zu
Sitzungsterminen in Zürich erscheinen
wollte.
Wenn Zeit keine Rolle mehr spielt
Jetzt aber,
im Sommer 2010 auf dem Weg nach Spanien war der Terminkalender leer. Ich hatte Zeit
im Überfluss. Zeit spielte keine Rolle mehr. Wo im alten Leben bereits die
Stellwerkstörung der SBB eine kleine Katastrophe gewesen war, da kam es nun auf
drei Wochen auf oder ab überhaupt nicht an. Und so schickten wir uns an, das Leben zu geniessen:
Wir verweilten in kleinen Hafenstädten Galiziens, umrundeten gemächlich das Cap
Finisterre und segelten in Etappen der portugiesischen Küste entlang bis nach
Lissbon. Wir verliebten uns total in Portugal und beschlossen, irgendwann auf unserer Reise länger im Land zu verweilen.
Schnell spielte
sich eine gewisse Routine des Bordlebens ein: An den Etappenorten nahmen wir jeweils ein paar freie Tage für Exkursionen und Besichtigungen.
Dazwischen gab es „Arbeitstage“, an denen wir einkaufen, Wäsche waschen, Haare
schneiden oder irgend etwas am Boot basteln mussten. Bei dieser Zweiteilung
stellte ich jedoch fest, dass eine grosse Menge
von Tagen verblieb, an denen weder Ausflüge geplant noch „Arbeiten“ zu erledigen waren - und die ich nun irgendwie ausfüllen musste. Das
war - zu meiner Überaschung - gar nicht
so einfach. Ich entdeckte, dass ich mich langweilte. Manchmal sagte ich zu
Agnes: „Ich habe heute überhaupt nichts gemacht. „ Dann meinte sie: „Aber Du
hast doch den ganzen Nachmittag gelesen.“ „Ja klar,“ antwortete ich, „nur…“
Ich
entschloss mich zur Selbsttherapie. Denn ganz offensichtlich war der Entzug von
5-Tage-Woche, Büro und – besonders
schmerzlich – Büroklatsch in vollem Gange. Ich lernte dann langsam, Lesezeit zum Beispiel als eine ausfüllende
Tätigkeit zu sehen, wo ich bisher nur am Wochenende gelesen hatte, zur Erholung
sozusagen – was für eine Beleidigung für jedes Buch!
Auch mit
der Menge der seglerischen Einzeletappen hatte ich Mühe. Es gab zu viele mit
einer Tagesdistanz von jeweils rund 60 Meilen, sodass man früh aufstehen und bei
Dunkelheit ablegen musste, um je nach Wind erst spät abends anzukommen. An
diesen „Arbeitstagen“ nahmen wir vor dem Start jeweils einen Kaffee im hellen Licht unserer Kabine – fast wie früher zu Hause in der Küche, bevor ich in Zürich in aller Herrgottsfrühe den 70er
Bus nehmen musste.
Wer „segeln“ sagt, meint nicht immer
segeln.
Wir gingen später dazu über, die 10-Stunden-Arbeitstage
den Küsten entlang wenn immer möglich durch 100-Meilen-Etappen zu ersetzen. Auf
diese Weise kamen wir in 24 Stunden schön vorwärts und nach subjektivem Gefühl
erst noch ohne grosse Mühe, weil uns in der Nacht mit dem Wechsel von Wache und
Schlafen die Zeit viel schneller verging als tagsüber. Natürlich mussten wir
oft motoren, wenn der Wind zusammenfiel oder gar nicht erst aufkam. Wenn Segler
davon reden, sie seien irgendwo hin „gesegelt“, meinen sie meistens eine
Mischung aus segeln und vorwärtskommen unter Maschine. Motoren wurde auch bei
uns zum Dirty secret des Fahrtensegelns.
Vor dem Trip
Richtung Lanzarote (Kanaren) legten wir
in Lissabon eine erste Pause ein. Es war
bereits Herbst geworden und ich flog in die Schweiz zurück. Ich hatte meinem
Vater versprochen, ihn im Pflegeheim drei- bis viermal im Jahr zu besuchen.
Einerseits weil ich dachte, er würde diese Visiten schätzen, anderseits aber
vor allem, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, ihn im Stich gelassen haben.
Mich plagte die Frage, ob ich auf das Abenteuer hätte verzichten müssen wie
Freunde von uns, die wie wir viel Arbeit in ihr Boot gesteckt hatten für die grosse Reise und dann eine
betagte Mutter zu sich nahmen, sie jahrelang betreuten. Irgendwann verkauften
sie das Boot, ohne dass ihr Traum in Erfüllung gegangen war.
Familien, Rentner und ein paar
Exoten
Auf unserem
Weg Richtung Kanaren trafen wir andere wie wir, die zwecks Erfüllung ihres Traumes unterwegs waren. Da
waren etwa skandinavische Familien, die mit ihren schulpflichtigen Kindern auf hochwertigen Booten lebten. Sie hatten ihre schwimmenden
Wohnungen mit Waschmaschine und Breitbandinternet
ausgestattet , letzteres damit die Kinder via Satellit mitten auf dem Atlantik
an einem Fernunterricht teilnehmen könnten. Unter den übrigen Nationen -
vor allem Deutschland, Frankreich,
Grossbritannien und der Schweiz - dominierten
Rentner wie wir. In diesen Ländern gibt es im Gegensatz zu Skandinavien keine
grosszügigen Sabbaticals für alle, dafür haben Leute im Alter oft genügend
Mittel, um ihre Abenteuerlust zu verwirklichen. Dann gab es noch ein paar
Exoten, junge Franzosen oder Polen, die wegen Geldmangel an Etappenorten
arbeiten wollten und die mit Schiffen unterwegs waren, die wenig Komfort boten, aber viel seglerisches Wissen
verrieten.
Die Atmosphäre in den Häfen und Marinas
entlang der Route Richtung Karibik ist inspirierend und optimistisch – alle
sind erwartungsvoll, trinken Wein und fürchten sich vielleicht auch ein
bisschen vor jener Atlantiküberquerung, von der sie hundertmal geredet hatten
und die nun mit einem Mal in Griffweite lag.
Wir selbst legten
nach dem 20. November von Lanzarote (Kanaren) ab und erreichten die für den Passatwind
typischen kleinen weissen Wolken am
blauen Himmel auf dem 13. Breitengrad südlich
der Kapverden. Wir baumten die Genoa aus
und segelten zusammen mit dem gefierten Grossegel auf der andern Schiffsseite wie
mit Schmetterlingsflügeln. Wenn der Wind, typischerweise von hinten, nachliess, setzten wir unser
farbiges Passatsegel.
Weil der
Autopilot zuverlässig und ausdauernd steuerte, vertrieben wir uns die Zeit mit
fischen, plaudern und jenem Nichtstun, an das ich mich inzwischen völlig
gewöhnt hatte. Nun waren wir zu dritt an Bord. Unser französischer Cousin Jean-Pierre
erwies sich als leidenschaftlicher und erfolgreicher Fischer. Wir hatten immer genug Tunfisch und Goldmakrele, soviel,
dass ich eines Tages fand, nun sei für den Moment genug gefischt, denn ich
hätte wieder mal Lust auf einen Teller Spaghetti.
Es war das einzige laute Wort auf dem ganzen glorreichen Trip.
Das beste: Weit weg vom Land geht der innere Lebensrhythmus zurück Weil
es nur Wasser rundherum und ein paar Passatwolken gibt, also keine
Fussballübertragungen und kein Smartphone, kein Youtube und keine Beizen, keine
Chefs und keine Kantine, versinkt man in einer angenehmen Dauerträgheit mit
tiefem Puls und einem zufriedenen Hang zu ununterbrochener Untätigkeit. Da ist es schon eine Sensation, wenn Delphine
sich mit ihren schnellen Sprüngen um das Schiff herum austoben oder eine Meeresschildkröte einsam
vorbeipaddelt.
Man fragt sich
dann, warum die Schöpfung diesen Wesen solche Reisen zumutet. Zuhause könnte
man das auf Wikipedia schnell nachsehen und die Phantasie eines angeregten
Gesprächs käme per Wlan und Tablet schlagartig zum Erliegen. Mitten auf dem
Atlantik hingegen haben wir endlos an unseren Gesprächsfäden gesponnen. Immerhin:
Auch wir hatten auf unserem Laptop Wetterdaten
und Mails über eine Datenverbindung via
Satellitentelefon. So bekamen wir Sportresultate und Abstimmungssonntage mit, auch
Trennungen und Schulprobleme – und den ersten Schnee an einem Adventswochenende
in der Schweiz.
Was macht
ihr, wenn einer an Bord Blinddarmentzündung bekommt, waren wir vor der Abreise
gefragt worden. Geben wir’s zu: eine Atlantiküberquerung gehört zu den selten
gewordenen Abenteuersportarten, bei denen man im Notfall keine schnelle Hilfe
bekommen kann. Sich von einem Frachter abbergen lassen, ist je nach zufällig
eintreffendem Retter hochriskant. Aus diesem Grund setzten wir für den medizinischen Notfall auf
eine gut assortierte Bordapotheke und auf unser Satellitentelefon, mit dem wir
wenigstens ärztlichen Rat hätten einholen könnten. Im übrigen waren wir
unbesorgt. Meine Gegenfrage lautete
immer: Wie oft bist du in deinem
bisherigen Leben in der Adventszeit ins
Spital eingeliefert worden? Na also.
Angst zu haben ist gut
Die
zweithäufigste Frage war, ob wir keine Angst hätten. Doch, lautet unsere
Antwort. Denn Angst zu haben, ist gut weil Angst die Sinne schärft. Anderseits:
Wir segelten in all den Jahren ausschliesslich Routen, die seit Jahrhunderten
als sicher bekannt sind. In den paar Fällen, wo uns Tiefdruckgebiete mit ihren
Fronten näher kamen, als uns lieb war, behalfen wir uns mit bewährten Mitteln,
dem Reffen natürlich, also dem Verkleinern der Segelfläche, und dem Beidrehen des Bootes, einem klassischen
Manöver, bei dem man das Boot im Wind driften lässt.
Am 19.
Dezember kamen wir auf Barbados an, etwas mehr als fünf Monate nachdem wir in
Zürich unser Auto vollgeladen hatten. In einer traumhaften Bucht machten wir
das Gummiboot flott, tuckerten zur Strandbar und schnappten uns das erste kühle Bier seit drei Wochen. Die
Wassertemperatur betrug 29 Grad und nur die digitale Temperaturanzeige am
Gefrierschrank der Bar erinnerte an den Winter von Zürich: - 2 Grad. Am 24.
Dezember dann am späten Nachmittag standen wir eine Stunde lang im Supermarkt in der Schlange an der Kasse,
weil ganz Bridgetown sich noch Rum fürs
Fest holte. Es folgten paradiesische
Monate in kleinen Häfen und vor Inseln, auf denen manchmal nur ein paar Palmen
standen. Wir lebten in den Tag hinein.
Beziehungskiste auf engstem Raum
Am Ende des
Winters dann war wieder Arbeit angesagt. Das Boot hatte seit der letzten Überholung gut 7000 Meilen unter dem Kiel, als wir, von
den amerikanischen Jungferninseln kommend, in Beaufort (North Carolina) an der
US-Ostküste eintrafen. In der Chesapeake Bay etwas weiter nördlich, in der Nähe
von Washington DC, arbeiteten wir dann wochenlang am Boot, jeweils von 9 bis 17
Uhr mit freiem Wochenende, an dem wir uns – ganz genau wie früher - von der
Arbeit mit Lesen oder Kino erholten oder bei Freunden eingeladen waren. Wir
hatten sozusagen das alte Leben zurück. Dann kam ein Winter in Florida, bevor
wir via Bermuda Richtung Azoren wieder nach Europa starteten.
Ein Freund, der mitkommen wollte, hatte für
den Trip kurzfristig abgesagt. Doch Agnes und ich merkten nach der Absage schnell,
dass wir uns auf die Reise allein zu zweit freuten. Wir wurden oft gefragt, ob
die Enge des Bootes für unsere Beziehung nicht belastend sei. Immerhin leben
wir auf einer Wohnfläche, die netto der Grösse eines Kinderzimmers von Schweizer
Normalwohnungen entspricht. Die Antwort ist immer die gleiche: Nein. Denn wenn
man nicht miteinander auskommt, würde es
wohl auch in einer grossen Fünfzimmerwohnung ziemlich schnell ziemlich eng.
Da wir bei Schiffsführung, Navigation und
Wetterbeurteilung gleich ticken, geraten wir beim Segeln auch nicht aneinander.
Dennoch gibt es die klassische Arbeitsteilung: Ich kenne keine Frau, die an
Bord eines gemeinsamen Schiffes für den Motor zuständig ist, ergo bin ich der
Mechaniker auf unserem Boot. Kochen im
Hafen und bei hohem Seegang ist hingegen
Frauensache, seit Agnes auf einer ersten Atlantiküberquerung im Jahr 1999 die
ganze Crew zwischen Montauk (New York) und
Plymouth (England) vier Wochen lang bekocht hatte.
Unser Trip Richtung Azoren wurde ein voller
Erfolg: Wir hatten sehr viel und sehr guten Wind, so dass wir schnell vorwärts
kamen. Manchmal sassen wir nachts nach einer Wache noch zusammen im Cockpit,
guckten zu den Sternen oder fragten uns
in einer wolkenverhangenen Dunkelheit,
warum wir seit Tagen keine Frachter mehr
gesichtet hatten. Antwort: „Es gibt weltweit keinen einzigen mehr, darum!“
Nach 21
Tagen unterwegs erreichten wir die Azoreninsel Flores. Den Frühsommer verbrachten
wir auf den verschiedenen Inseln des Archipels, bevor wir uns unser eigenen Versprechen erfüllten, Richtung portugiesisches
Festland segelten und dann den Tejo
hinauf nach Lissabon. Wir machten das Boot in der Marina Parque des Nações fest und blickten bereits ein erstes Mal zurück auf unser neues
Leben. Und wir stellten fest, dass es davon nicht nur eines gibt. Denn die
viele freie Zeit ist für uns mittlerweile zu einer dauernden Einladung geworden,
etwas Neues zu unternehmen. In dem Lissabonner
Sommer zum Beispiel begann ich, einen Roman zu schreiben. Thema war, wen wundert’s,
das andere Leben: Einer stellt das bisherige auf den Kopf, steigt aus und wird
ein anderer. Der Winter nach dem Lissabonner Sommer verfloss ebenso wenig nautisch, nämlich mit
einem Marathontraining, nur weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, einmal im
Leben durch Barcelona zu laufen.
In gut drei
Jahren hatten wir 12 000 Seemeilen zurückgelegt. Dies erscheint auf den ersten
Blick viel. Doch gemessen an den Tagen auf See sind es erstaunlich wenig: Wer
12 000 Meilen durch die Tagesleistung unseres Bootes (100 bis 120 Seemeilen in
24 Stunden) teilt, kommt nur auf knapp 120 Tage oder vier Monate verbrachter
Lebenszeit auf Hoher See. Der Rest sind
Häfen, Marinas, Ankerbuchten, Landausflüge. Anders gesagt: Die meiste Zeit
haben wir während unseres Segelabenteuers nicht mit Segeln verbracht, sondern
waren sesshaft in unserem schwimmenden Haus.
Frage zum
Schluss: Gibt es etwas, das wir anders machen würden? Ja. Ideal wäre, früher im Leben die Leinen loszuwerfen und dann durch den Panama-Kanal Richtung
Pazifik zu segeln. Das war uns zu weit,
wohl deshalb, weil wir seit der Wegfahrt
an jenem Juli-Tag in Zürich bereits etwas älter geworden sind und etwas weniger
abenteuerlustig. Und so verbringen wir jetzt einen Winter an Bord von Miranda
II in Sizilien. Da kann es ganz schön kalt sein, haben wir gemerkt. Und finden,
dass sei eine gute Angewöhnung für die Zeit, wenn wir wieder in der Schweiz
sesshaft werden.