Auf der Wetterseite von www.grib.us wurde ein südöstlicher
Wind angezeigt, der ab 15 Uhr zu haben wäre. Gut, dachte ich. Dann muss ich am
Morgen erst vier Stunden von Cartagena zum
Cabo des Palos motoren, um von dort in
nördlicher Richtung nach Alicante in den Genuss dieses guten Windes zu kommen.
Gesagt, getan – und siehe da: Bereits um 13.30 Uhr kommt der
vorausgesagte SO, sodass ich zum Grossegel die Genua ausrolle und nun mit gut 5
Knoten wunderbar segeln kann.
Der Wind war genau
betrachtet mindestens eine halbe Stunde zu früh eingetroffen. Denn ich
hatte vor ein paar Tagen gerade gelesen, dass die Voraussage 15 Uhr in den
Grib-Daten ein Eintreffen zwischen 14 h und 15 h bedeute. So genau nehmen es
die Wettermacher heute.
Der Wind war so gut, dass ich nach einer Weile das erste
Reff einziehe, weil das Boot zuviel Druck auf dem Gross hatte und der Autopilot
ein bisschen angestrengt in die Welt blickte.
Ich schrieb Agnes ein
SMS : “ SO 3-4 Kurs 022. Great sailing.“
Dass sich ein wolkenloser Himmel wölbte über dem Mittelmeer und ich im T-Shirt
unterwegs war, liess ich weg. Denn meine Frau hatte mir tags zuvor berichtet, dass man in der Bretagne
heizen müsse.
Je länger der schöne Nachmittag dauerte, desto mehr fürchtete
ich, dass irgendwann noch bad news kommen, zum Beispiel
der Motor nicht starten würde vor der Hafeneinfahrt oder sonst irgend ein Mist.
Doch nichts dergleichen. Ich komme wie
geplant in Alicante an, mache am Pier fest. Und kriege meinen Platz.
Dann suchte ich eine Bar, um den Final im Wembley zu sehen. Und da gab es dann die bad news, die
mir auf dem Trip nach Alicante mit dem guten Wind erspart geblieben war: Der
BVB verlor gegen die Bayern mit 1:2.
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