Dienstag, 24. Juli 2012

3:3

Endlich der Ausgleich. In einer vom Wind gut begonnenen zweiten Halbzeit konnten wir endlich die dritte Nacht segeln und das entscheidende dritte gesegelte Tor erzielen. Nun ist Gleichstand: drei Nächtre mit Motor und drei gesegelte. Es wird also spannend auf den Schluss hin. Nicht nur nachts, auch tagsüber hatten wir guten Wind und heute morgen machen wir unter gerefftem Gross und Genoa weiterhin fünf Knoten Fahrt.

Aus dem Bordalltag können wir erzählen, dass es nach einem feinen Spaghetti-Kürbis auf indonesische Art mit Reis - ein gefeierter kulinarischer Erfolg - heute nun Spiralnudeln gab. Die Köchin hatte ihren wöchentlichen halben Tag frei und so schüttete ich Tomatensauce aus einem 250gr-Glas über die Teigwaren, dann etwas Parmesan drauf und fertig. Zum meinen Gunsten daruf ich sagen, dass die See zum Zeitpunkt des Abendessens ziemlich aufgewühlt war, an Tischtuch und Stoffservietten war nicht zu denken.

Auch im Cabinet médical sind die US-Vorräte nun ausgegangen. Eine Flasche aus dem US-Bundesstaat Kentucky konnte durch ein Malz-Spitzenprodukt ersetzt werden, das im schottischen Hochland hergestellt wird. Der Fingerbreit zur Happy hour wurde entsprechend gefeiert, wenngleich es auch Stimmen gab, die die "Verwässerung" mit Dreifingerbreit Soda kritisch würdigten.

So gehen die Tage an Bord von Miranda dahin; am Abend mussten wir leider den am Vortag begonnenen Astronomiekurs für Fortgeschrittene streichen wegen Bewölkung. Eine eilends organisierte Saalveranstaltung lockte keine Teilnehmer an; das mag am Thema gelegen haben: "Die Hermeneutik der Antike am Beispiel des Sternbildes Pegasus". Wen interessiert dasschon! Heute hingegen können wir längst nicht alle Anmeldungen berücksichtigen. Thema der abendlichen Weiterbildung ist: "Astrologie leicht gemacht - hol Dir Deine Zukunft von den Sternen".

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