Freitag, 25. März 2011

Der Mann ohne Schatten

Heute gab es wieder einmal einen pflanzenkundlichen Morgen. Mit Burt, einem lokalen Führer, machten wir eine Wanderung im Regenwald, vorbei an Tarzans Lianen und geschützten Mahagoni-Bäumen. Auch haben wir den Whiteman's tree gesehen - warum der nur so heisst? Antwort: Weil er aussieht, als hätte er - typisch weiss - einen Sonnebrand, sagt Burt lachend. Zu einer andern Stelle neben dem kleinen Fluss auf unserem Weg trägt man den Schatten, um ihn bei einem Fledermausbaum niederzulegen. Etwas beklommen gucken wir auf die Stelle, wo unsere Schatten zu liegen kämen. Dann essen wir von einer Nuss, die wie Banane schmeckt und die die Monkeys lieben, die hier im Wald zu Hause sind. Es sind kleine Affen, die Einheimische auf den Schultern tragen, um sie den Touristen gegen ein bisschen Geld vorzuführen. Einmal legte sich Burt eine Art Winde um den Hals und sagte, das wirke sofort bei Halskehre. Ich fragte ihn, ob er Lehrer sei oder Biologe? "Nein", antwortete er, "ich habe alles Wissen von meinen Vorfahren." Es war ein lehrreicher Vormittag. Am meisten beeindruckt hat mich, dass man andern Menschen den Schatten wegnehmen kann. Das Motiv kommt auch bei uns vor in Sagen - und in einer alten Krimiserie mit dem Titel "Der Mann ohne Schatten"

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