Wir sind von San Antonio der felsigen Nordwestküste von Ibiza
entlang  nach Sta Eulalia gesegelt und
nach einer Woche am Anker nun in einer hübschen Marina, deren
Mittelsaisonpreise noch einigermassen bezahlbar sind. Wie üblich im Mittelmeer
haben wir mit dem Bug zum Ponton festgemacht, am Heck ist das Boot durch  eine sog. Muringleine gesichert.
Und das bringt wieder das Problem, wie man elegant an Land,
das heisst vom Boot auf den Ponton gelangt und zurück aufs Boot. Der
Anschauungsunterricht am Steg ist eindrücklich. Besonders unsere Freunde von
der Abteilung Motorboote haben keine Mühen und Auslagen gescheut und höchst komfortable
Stege auf ihren schwimmenden Villen  montiert. Die Stege sind aus Alu oder gar aus rostfreiem Stahl, eigentliche
Maschinen, viele  hydraulisch
höhenverstellbar und auch ausziehbar auf eindrückliche Längen.  Manche Stege sind sogar seitlich schwenkbar,
haben das gleiche Teakdesign wie das Boot selbst und sind mit eleganten Handläufen
ausgestattet, damit man sich festhalten kann beim Gang an Land.  Unter den Handlaufmodellen gibt’s wiederum  eine besonderes raffinierte Sorte,  deren Handläufe sich beim Einziehen des Stegs automatisch runterklappen.
Angesichts dieser Show aus Komfort, Erfindergeist und Design
wollten wir nicht mehr zurückstehen. Wir bohrten vier Löcher in ein Brett,
befestigten selbiges  mit Kabelbindern um
die Sprossen unserer allseits beliebten Alu-Leiter. Fertig war der Steg. Die
Hydraulik sind wir selber und das Brett ist halt Spanplatte und nicht Teak. Nun
fehlt  nur noch ein schöner Handlauf, um
sich festhalten zu können. Denn schmal sind sie alle, die Stege, egal ob
hydraulisch, mit Teak oder eben  als
simple Leiter. 
Wenn ich reich wäre, würde ich einen mindestens doppelt so breiten
Steg in Auftrag geben wie hier üblich, eine vertiable Fussgängerbrücke ca 80cm breit, die auf ihrer
ganzen Länge  faltbar und natürlich  hydraulisch einziehbar wäre. Selbstverständlich
in feinstem Teak und mit – hallo! – zwei Handläufen, je einen pro Seite. Das hat hier  niemand. Auf dieser Anlage meiner Träume müsste Agnes nicht mehr
balancieren, wenn sie mit dem  schweren Wasserflaschenkarton vom Einkaufen kommt. Ist
aber alles gut gegangen heute Vormittag. Ich stand auf dem Boot bereit und konnte
den Karton nach dem Balanceakt sicher übernehmen. Unser neuer Steg mit Brett hat einen ersten Test also bravourös bestanden.
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