Ankunft hingegen ist ein Fest. Was gibt es Schöneres, als nach einem
Thörn an einem unbekannten, verheissungsvollen Ort einzutreffen.
Die Ankunft vollzieht sich als ein Prozess der Annäherung. Erst sieht 
man in einer weiten Ferne, im Dunst, das Land, man glaubt es mindestens 
zu sehen, denn die Umrisse verschwinden immer wieder, bis dann doch klar 
wird: Doch, das muss Land sein. Dann werden Umrisse der Küste sichtbar, 
oder einer Insellandschaft, dann vielleicht Felsen, ein Strand, Bäume, 
Gebäude, vor allem Türme, und irgendwann holt man das Fernglas, weil man 
es nun doch genauer wissen möchte: Eine Ansteuerungstonne müsste zu 
sehen sein. Müsste, aber wo ist sie? Es ist zum Verzweifeln. Aber das 
ist immer so, wenn man dorthin guckt, wo man meint, man müsse etwas 
sehen. Und nicht dorthin, wo sich die Tonne nach Karte und eigenem Kurs 
pflichtgemäss niedergelassen hat.
Nun nähern wir uns dem Hafen, meist sieht man die Masten der bereits 
angekommenen Boote zuerst -- und dann geht alles schnell. Wir sind da, 
und beginnen, die Ankunft in höchstem Masse zu geniessen. Je länger wir 
unterwegs gewesen sind, desto intensiver ist das Erlebnis der Ankunft 
und desto länger dauert die Freude. Als Faustregel würde ich sagen: Pro 
Tag auf See ergibt sich eine Stunde Ankunftsgenuss. Ich glaube, wenn es 
das intensive Gefühl des Ankommens nicht gäbe, niemand würde sich die 
Mühe machen und eine Schiffsreise unternehmen.
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