Freitag, 13. April 2012

Ende Winterlager - und eine lange To-do-Liste

Diese Woche haben wir unser Winterlager verlassen und das Boot in einer nahegelegenen Werft ausgewassert. Schliesslich einen neuen Antifouling-Belag aufgetragen, der das Boot etwas schneller macht, mindestens nicht gerade bremst wie mit alten Belägen, auf denen sich Algen, Muscheln und anderes Meeresgetier am Rumpf festklammern kann, in der Hoffnung auf einen Gratistrip in eine neue Zukunft.

Im Mai wollen wir dann von Jacksonville (Florida) Richtung Bermuda segeln und von dort via Azoren nach Portugal. 3400 Meilen insgesamt und unsere vierte Ueberquerung des Atlantik.
Weil unsere Miranda II für den grossen Trip in einem guten Zustand sein sollte, ist die To-do-Liste im Moment wieder lang. Gerade habe ich den Impeller des Log noch einmal nachgesehen, weil der "Tacho" auf dem kleinen Ausflug von der Werft zurück dauernd Null angezeigt hat. Ich konnte nun (leider) kein Problem entdecken und so bleibt der Nullstand ein Rätsel. Wie weiter, muss ich mir noch überlegen.

Dann warten wir auf Mast Tangs, ein Wort, das ich bisher nicht kannte. Es handelt sich um Befestigungen, an denen neu die Lazy Jacks am Mast festgemacht werden sollen. Bisher waren sie an die Maststufen geknüpft, den Leiterli-Tritten, auf denen man den Mast hochklettern kann. Keine gute Konstruktion, wie mir schien, weil die beiden betroffenen Tritte einer Dauerbelastung ausgesetzt sind, die neu besser von Mast Tangs übernommen würden.

Weiter sollten Mastschiene und Mastrutscher gereinigt werden, damit sie gut gleiten. Und dann sollten wir unbedingt Reserve-Schäckel kaufen - man weiss nie. Auch auf ein rotes LED der Dimension BA9S warten wir noch, das stromsparend den Navigationstisch erleuchten sollte. Warum rot? Rot erhält die Nachtsichtigkeit des menschlichen Auges, weiss zerstört sie und es dauert auf der Wache eine Weile, bis sie im Dunkeln wieder hergestellt ist - nicht tragisch, aber doch sinnvoll, wenn man nachts rotes statt weisses Licht hat.

Bereits betriebsbereit ist das Satellitentelefon, die Mail-Tests sind nach nervenerschütternden Installationen von Treibern auf dem Laptop schliesslich einwandfrei verlaufen, ebenso die testweise Bestellung und Lieferung von Wetterkarten, ein Gratis-Service von www.grib.us, den wir wieder gerne benutzen werden. Was würde passieren, wenn dieses High-tech-Verfahren nicht funktioniert? Antwort: Dann wäre unsere einzige Wettervorhersage das Kurzwellenradio (auf die To-do-Liste notieren: "Frequenzen nachsehen") und ein Barometer, wie 1999 als wir zum ersten Mal an Bord von La Villa" (einer Bavaria 42) den Atlantik überquert hatten.

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