Samstag, 5. Februar 2011

Innovative Wassertaxis

Im Inselparadies der Tobago Cays haben wir ein interssantes Business-Modell kennen gelernt. Die Inhaber von Wassertaxis holen die Yachties am Abend von ihren Booten ab und fahren sie auf eine kleine Insel. Dort weisen sie ihren Gästen einen Tisch zu und servieren dann grillierten Fisch und Huhn mit Reis. Wohlverstanden: Die Wassertaxifahrer servieren, nicht die Betreiber des Grills, die etwas weiter entfernt von der improvierten Inselbeiz nur für die Zubereitung der Speisen zuständig sind. Am Ende der Mahlzeit bringt dann der Taxifahrer seine Gäste wieder zurück aufs Boot und kassiert dort einen Gesamtpreis - also Fahrt hin und zurück inkl Mahlzeit.
Man weiss bei dem Angebot nicht, was das Essen kostet in dem entrichteten Betrag und wie hoch die zwei Fahrten mit dem Dory veranschlagt worden sind. Ungewöhnlich? Ueberhaupt nicht: Die cleveren Unternehmer handeln nach dem gleichen Modell wie Fluggesellschaften. Auch beim Fliegen wird ein Transport von A nach B (und je nachdem zurück) angeboten. Und bei langen Flügen wird ein Essen serviert, dessen Preis man in der Holzklasse nur ahnen kann (8.50 Fr. für ein Lunchtablett?) und den auch der First-class-Passagier für sein üppiges Mahl nicht kennt. Er entrichtet dem Transporteur einen Gesamtpreis und der Transporteur selbst bezieht das Essen von einem Caterer - und bezahlt diesen.
Das Businessmodel der Wassertaxifahrer wäre doch eine Idee für das träge und teure Zürcher Taxigewerbe, das nicht gerade innovativ ist, sondern noch immer das exakt gleiche Produkt anbietet wie vor 50 und mehr Jahren. Wäre es nicht Zeit für neues Angebot? Hier ist es: Wir lassen uns künftig zu Hause per Taxi abholen und ins Restaurant fahren, dann nach drei Stunden geht's wieder zurück - zu einem Inklusiv-Preis von, sagen wir mal, 99 Franken pro Person innerhalb des Stadtgebiets. Wäre das nicht ein Versuch wert? Auf den Tobago Cays funktionierts.

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