Samstag, 18. September 2010

Von Viana do Castelo nach Lissabon

Nach der spanischen Nordwesteküste sind wir Anfang September in einem neuen Land angekommen, in Portugal. Es ist gar nicht so einfach, zu sagen, warum es uns hier so gut gefällt. Es muss zu tun haben mit der Liebenswürdigkeit und der spontanen Freundlichkeit der Menschen, die angetan sind, wenn Fremde durch ihre Markthallen schlendern, Salat, frischen Fisch und Nüsse kaufen oder sich in der Strasse nach einem Laden erkundigen – umständlich natürlich, denn die Sprache ist auch hier für uns ein Problem, aber wir haben schon gut gelernt, uns mit Händen und Füssen zu verständigen.

Grosse Etappenorte entlang der portugiesischen Küste sind oft nur einen Katzensprung von grossen Städten entfernt, die mit modernen Zügen erreichbar sind. Von Figueira aus kommt man zum Beispiel in einer wunderschönen Fahrt entlang von Reisfeldern und Bauerngärten nach Coimbra, von Povoa da Varzim aus geht’s mit der Express-S-Bahn nach Porto. Und von Castais ebenfalls per Bahn ins nahegelegene Lissabon. Ueberhaupt fällt auf: Länder wie Portugal und Spanien überraschten uns immer wieder mit ihrer modernen Infrastruktur, nicht nur beim öffentlichen Verkehr, sondern auch bei der Abfalltrennung und Entsorgung. Auch Schulen und öffentlichen Gebäude sind, soweit unsere zufälligen Beobachtungen stichhaltig sind, aufwändig renoviert oder neu. Man könnte sagen, der Abstand der südlichen Länder zu Zürich wird kleiner.

Seglerisch bleibt vor allem in Erinnerung, dass es entgegen allen Voraussagen wenig Wind gegeben hat. Wenn am Cap Finisterre starke Winde angesagt waren, dann reichte es für uns – mit wenigen Ausnahmen - entlang der portugiesischen Küste nur noch für ein laues Lüftchen. Viele Crews machte Nebel zu schaffen, uns nur Nebelhörner, die wie Weltkrieg-II-Sirenen heulen. Die Marinas und Häfen haben alle einen hohen Standard. Wer sich aus Frankreich und England allerings an omnipräsente Bootszubehörläden gewöhnt ist, muss sich hier anders organisieren. Auch Seekarten gibt’s nur in Lissabon. Und wo es vielleicht mal kleine Zubehörläden, sogenannte Chandleries, gibt, sind sie schlecht assortiert. Wer immer etwas braucht, nutzt am besten einen längeren Aufenthalt an einem Etappenort, um in Deutschland oder sonstwo Ersatzteile zu bestellen und liefern zu lassen.

1 Kommentar:

  1. Fehler im Artikel: 2,Absatz, Zeile 6: Und von Castais!!! (richtig: Cascais) ebenfalls per Bahn ins nahegelegene Lissabon.

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