Freitag, 10. Dezember 2010

Der Mond auf Facebook

Wäre der Mond auf Facebook, wir hätten ihn vermisst wie jene friends, die täglich Einträge machen und dann kommt plötzlich für Tage nichts mehr. Genau so war es mit dem Mond: einfach nichts mehr zu lesen von ihm. Jetzt gestern hat er sich gemeldet mit einem Eintrag: "Hallo, guckt mich an hoch am Himmel, bin zu einem Viertel zunehmend." Das hat jenste "like" gegeben und von mir den Kommentar: "Wir haben Dich echt vermisst; so dunkel können nur Nächte sein, wenn Du nicht am Himmel bist."

Noch von einem andern imaginären Facebook-Friend gibt s zu berichten, von Zephir. Unsere Windsteuerung brilliert mit dem Eintrag: "Wann sind wir endlich da? Dieses Steuern ist mir zu blöd." Und ganz so benimmt er sich: Jede Welle ist ihm zuviel, jeder Windstoss für ihn eine Zumutung. Wir haben heute Vormittag alle möglichen Segelstellungen ausprobiert und sind nun beim Schmetterling (beide Segel ausgeklappt) gelandet, das Grosssegel im 4. Reff, nur so geht's, 3. Reff war nicht genug Druck-Verminderung. "Thank God it's Friday" schreibt Zephir nun auf Facebook, hat auch jenste "like" gegeben und von uns den Kommentar: Wart erst bis Sonntag!"

Am Sonntag nämlich gibt's gleich mehrere Feten: Erst feiern wir Kartenwende. Wir drehen die Atlantikkarte auf die andere Hälfte und sehen dann nicht mehr, woher wir kommen (Kapverden), sondern wohin wir segeln, nach Barbados. Wir haben also das Ziel vor Augen. Gleich danach feiern wir 999 MILES TO GO, traditionell mit Champagner und erstmals gibt's dazu eine Paté aus dem Périgord, die Danielle uns mitgegeben hat. Praktisch zeitgleich steigt die dritte Party: Der 993er Meilenstein fällt, wir haben die Hälfte hinter bzw. genau die zweite Hälfte der Seereise vor uns.

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