Samstag, 19. Mai 2012

Flaute

Wir hatten einen perfekten Freitag, guten Wind den ganzen Tag und so konnten wir die psychologisch wichtige Marke erreichen von 450 Seemeilen bis zum Ziel, eine Distanz, die wir falls nötig unter Motor machen könnten. Psychologisch bedeutsam deshalb, weil wir seit Freitagabend dauernd und nun eben sorglos Sprit verbrennen. Es gibt im Gebiet von 31 Grad 15 Minuten Nord und 072 Grad 50 Minuten West ganz einfach keinen Wind. Dafür auch keinen Regen und keine Gewitter.

Ausgewechselt haben wir heute Morgen eine schamgefeilte Leine für den Genuafurler. Ich hatte die Position vor dem Start verändert, paradoxerweise, um ein Schamfeilen zu vermeiden. Nun zeigte sich, dass mit der Veränderung ein anderer kritischer Punkt entstand, den ich nicht bedacht hatte, nämlich entlang des Gewindes eines unserer neuen Norsman-Terminals. Es wirkte wie ein Messer und sägte an der teuren Leine bis beinahe auf die Knochen.

Woher eine neue Leine nehmen? Wir nahmen die Schot von der Wendefock und ersetzten selbige mit dem Rest der kaputten Genuaschnur. Das ganze muss nun noch etwas justiert werden und dann lässt sich's mit dem Jury rig leben bis Bermuda.

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